Die Favoritenrolle schien vor dem Sonntagsspiel in Bad Ems für die Trainer beider Teams eigentlich klar verteilt. Die HSV musste mit Yannik Mehlem, Jan Mathias und Peter Bieg auf drei wichtige Rückraumspieler verzichten, wogegen die heimstarken Kurstädter in Bestbesetzung aufliefen und mit Kai-Martin Orth einen Spieler aus dem Rheinlandliga-Kader der ersten Mannschaft aufboten. Es sprach also alles für eine sehr schwierige Partie, aber die HSV-Spieler gaben sich wie immer keinesfalls schon vor dem Spiel geschlagen.
Den besseren Start in die Partie erwischte die HSV und führte nach 5. Minuten bereits mit 4:1. In der Folge fingen sich die Gastgeber aus Bad Ems und konnten in der 10. Spielminute zum 5:5 ausgleichen. Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften, der seinen Zuschauern in der 28. Minute ein 13:13 auf der Anzeigetafel präsentierte. Jan Stitz hielt nun einen 7-Meter-Strafwurf der Bad Emser und durch die Treffer von Kapitän Franz Bieg und Linksaußen Sebastian Hauröder ging es mit einer 13:15 Pausenführung in die Halbzeit. Die HSV-Abwehr war gut eingestellt und hatte die beiden torgefährlichen Rückraumspieler der Kurstädter Herbel und Orth bis dahin gut im Griff.
Den Beginn der 2. Halbzeit dominierte erneut die HSV. Im Angriff erspielten sich die Gäste geduldig aussichtsreiche Chancen und hatten mit Raoul Gärtner einen treffsicheren Shooter in den Reihen. So führte die HSV in der 34. Spielminute mit 15:19. Doch plötzlich kippte das Spiel wieder wie auch im ersten Durchgang. Die HSV-Deckung war nun immer den berühmten Schritt zu spät am Mann und bekam in dieser Phase den Bad Emser Louis Herbel einfach nicht in den Griff. Dieser war es auch, der mit seinem Treffer den Spielstand egalisierte und in wenigen Minuten (42.) für die 22:21 Führung sorgte. Bis zehn Minuten vor Schluss beim Stand von 26:26 blieb es beim offenen Schlagabtausch und die Gastgeber konnten abermals ausgleichen. Vorweggenommen, es sollte auch der letzte Treffer der Bad Emser in diesem Spiel werden. Die Abwehr der HSV stand jetzt wieder sicher und hatte mit Jan Stitz erneut einen bärenstarken Rückhalt im Gehäuse. Der junge Rechtsaußen Thilo Happel und die an diesem Tag stärksten HSV-Spieler Gärtner und Schwarz sorgten für den 26:31 Endstand. „Das Ergebnis ist sicherlich etwas zu hoch ausgefallen, aber unser Sieg ist dennoch verdient“, freute sich das Trainerduo Haferkorn und Thelen.
„Die 5:3 Punkte und der dritte Tabellenplatz sind sicherlich so nicht zu erwarten gewesen, aber nur eine schöne Momentaufnahme. Wir müssen weiterhin von Spiel zu Spiel denken und dürfen vor allem unseren nächsten Gegner Aufsteiger GW Mendig nicht unterschätzen“, legte Trainer Haferkorn wie gewohnt den Fokus bereits auf das nächste Spiel.
Für die HSV:
Praml, Stitz (Tor); Weinschneider (1), Hoppe, Hauröder (1), Bieg F. (4/2), Schmidt, Haferkorn (3), Gärtner (11/1), Happel E. (2), Rumpf (1), Happel T. (1), Schwarz (7), Reiff.